Geschrieben von

Google Analytics: Traffic-Zuordnung

Data Analytics

Wer mit Google Analytics arbeitet, kennt den Akquisitionsbericht:

Google Analytics Akquisitionsbericht

Auch unter dem Kampagnen-Report finden sich diverse Traffic-Quellen:

Google Analytics Kampagnenbericht

Die Frage, die ich in diesem Artikel beleuchte möchte: Wie erfolgt die Zuordnung der Zugriffsquellen in Google Analytics?

Der Prozess zur Traffic-Quellen-Zuordnung

Wenn Daten an Google Analytics gesendet werden werden folgende Parameter der Reihe nach geprüft:

  1. gclid und gclsrc
  2. campaignSource
  3. utm_source
  4. documentReferrer
  5. Client-, User- und Property-ID

Je nachdem was zutrifft, erfolgt die Traffic-Quellen-Zuordnung auf Basis der vorhandenen Werte. An der Reihenfolge oben erkennt man wie Google Analytics grob vorgeht:

  • In den ersten drei Schritten werden zunächst Kampagnen-Daten geprüft
  • Falls nichts davon zutrifft wird der Traffic den Standard-Traffic-Quellen von Google Analytics zugeordnet

Gehen wir die einzelnen Parameter und deren Prüfung durch.

gclid und gclsrc

Im ersten Schritt wird zunächst geprüft ob Google Ads-Kampagnen-Daten mittels gclid oder Doubleclick-Kampagnen-Daten mittels gclsrc übergeben werden. Falls ja, dann sieht man folgende Werte in den Reports:

  • source: google
  • medium: cpc
  • campaign: {adwords / DoubleClick}
  • content: {adwords / DoubleClick}
  • keyword: {adwords / DoubleClick}
  • cost data dimensions: {adwords / DoubleClick}

campaignSource

Falls gclid und gclsrc nicht gesetzt sind, schaut sich Google Analytics an, ob campaignSource vergeben ist. Mit diesem Parameter kann man eigene Daten als Kampagnen-Quelle übergeben. Falls vorhanden, findet man in den Reports folgende Werte:

  • source: {campaignSource}
  • medium: {campaignMedium} oder (not set)
  • campaign: {campaignName} oder (not set)
  • content: {campaignContent} oder (not set)
  • keyword: {campaignKeyword} oder (not set)

utm_source

Ist campaignSource nicht vorhanden wird nach den UTM-Paramtern Ausschau gehalten. Falls diese in der URL als Parameter mitgegeben wurden, finden sich folgende Werte in den Reports:

  • source: {utm_source}
  • medium: {utm_medium} oder (not set)
  • campaign: {utm_campaign} oder (not set)
  • content: {utm_content} oder (not set)
  • keyword: {utm_term} oder (not set)

Ist utm_source auch nicht gesetzt, dann werden keine Kampagnen-Daten an Google Analytics übergeben. Ab da erfolgt eine Prüfung anhand der Standard-Traffic-Quellen.

documentReferrer

Zunächst wird geprüft ob der documentReferrer gesetzt wurde.

Falls ja, dann prüft Google Analytics ob die im documentReferrer enthaltenen Daten bekannten Suchmaschinen entsprechen. Diese Liste kann auch in Google Analytics in den Verwaltungseinstellungen gepflegt werden, falls man weitere unbekannte Suchmaschinen hinzufügen möchte. Google Analytics fragt diese Einstellungen in diesem Schritt ebenfalls ab.

Falls die Suchmaschine bekannt ist, prüft Google Analytics nun ob der Suchbegriff über dem der Traffic kommt, in der Liste der auszuschließenden Suchbegriffe enthalten ist. Falls ja, wird der Traffic als Direct gewertet wie hier.

Falls nein, fließen folgende Daten:

  • source: {Name der Suchmaschine}
  • medium: organic
  • campaign: (not set)
  • content: (not set)
  • keyword: {search query} oder (not provided) wenn Zugriff über SSL erfolgte
  • organic searches: {incremented}

Wenn die im documentReferrer enthaltenen Daten nicht bekannten Suchmaschinen entsprechen, wird untersucht, ob die Daten zu bekannten Social-Media-Netzwerken gehören. Falls ja, dann sieht man in Google Analytics:

  • source: {Name des Social-Media-Netzwerks}
  • medium: social
  • campaign: (not set)
  • content: (not set)
  • keyword: (not set)
  • social network: {Name des Social-Media-Netzwerks}
  • social source referral: Yes

Falls auch kein bekanntes soziales Netzwerk dabei ist, prüft Google Analytics ob der Wert im documentReferrer zu einem ignorierten Referrer gehört. Das kann man in der Verwaltung einstellen (z.B. beim Subdomain-Tracking). Wenn der Referrer nicht ignoriert wird, dann fließt nach Google Analytics:

  • source: {referral hostname}
  • medium: referral
  • campaign: {referral}
  • content: {referral path}
  • keyword: (not set)
  • referral path: {referral path}

Falls der Abgleich mit den Einstellungen erfolgreich war (Referrer wird also ignoriert) geht es zum nächsten Prüfungsschritt. Dieser Prüfungsschritt wird auch sofort eingeleitet, wenn kein documentReferrer vorhanden ist.

Client-, User- und Property-ID

Hier wird dann geprüft, ob für die Client-, User- und Property-ID bestehende Kampagnen-Daten existieren. Falls nein, dann zählt es um Direct-Traffic wie ganz unten dargestellt. Falls ja, wird weiters geprüft, ob die bestehenden Kampagnen-Daten noch innerhalb der eingestellten Timeout-Periode ihre Gültigkeit haben. Das kann man auf Property-Ebene einstellen. Standardmäßig sind 6 Monate eingestellt. Falls die Daten noch ihre Gültigkeit haben schreibt Google Analytics:

  • source: {Daten von der letzten Session}
  • medium: {Daten von der letzten Session}
  • campaign: {Daten von der letzten Session}
  • content: {Daten von der letzten Session}
  • keyword: {Daten von der letzten Session}

Wenn alle Prüfungen negativ ausfallen führt das zu Direct-Traffic:

  • source: (direct)
  • medium: (none)
  • campaign: (direct)
  • content: (not set)
  • keyword: (not set)