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Google Tag Manager Server: Kosten

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Bei der Nutzung des Google Tag Manager Servers können Kosten entstehen. Wieso nur “können”? Das hängt von verschiedenen Faktoren ab, auf die ich in diesem Beitrag eingehen werde. Grundsätzlich muss man berücksichtigen, dass der Google Tag Manager an sich weiterhin nichts kostet. Sprich: Die Nutzung der Google Tag Manager-Software ist kostenlos. Jedoch fallen Kosten für die Nutzung der erforderlichen Ressourcen an.

Bevor ich hier tiefer eintauche, empfehle ich dir den Artikel von Trakken zu diesem Thema, die auch gleich einen wunderbaren Kosten-Rechner gebaut haben.

Kosten-Faktoren

Folgende Faktoren beeinflussen die Kosten für das serverseitige Tracking mit dem Google Tag Manager:

App Engine Umgebung

Bei der App Engine gibt es 2 Umgebungen:

  • Standardumgebung
  • Flexible Umgebung

Vorteil der Standardumgebung ist, dass sie kostenlos bzw. mit sehr niedrigen Kosten ausgeführt werden kann. Man zahlt hier immer nur für die tatsächliche Nutzung. Eine Standardumgebung kann sogar auf 0 Instanzen herunterskaliert werden, wenn z.B. kein Traffic vorhanden ist. Die Standardumgebung ist aber nur kostenlos solange man unter dem kostenlosen Kontingent bleibt. Daher ist die App Engine Standardumgebung ideal zum Testen des Google Tag Manager Servers – z.B. auf einer Staging-Umgebung. Im Zuge der Einrichtung des Google Tag Managers wie hier beschrieben, habe ich z.B. eine Standardumgebung für Test-Zwecke erstellt.

Sobald man aber den Google Tag Manager Server auf eine Produktivumgebung deployen möchte, kommt man um App Engine Flexible nicht drumherum. Grund: Die flexible Umgebung bietet eine bessere Performance als die Standardumgebung und ist daher für den Live-Betrieb besser geeignet. Und genau hier entstehen die ersten Kosten:

  • Google empfiehlt min. 3 Instanzen bereitzustellen inkl. einer automatischen Skalierung bis zu 6 Instanzen.
  • Der Grund liegt hier an den CPU-Ressourcen. Wenn eine Instanz einmal mehr als 60% CPU-Ressourcen einnimmt, dann wird automatisch eine weitere Instanz hochgefahren, um die Last-Zunahme zu bewältigen.
  • Eine App Engine Instanz kostet dabei ca. 35 Euro pro Monat. Bei 3 Instanzen muss man also ca. 100 Euro pro Monat einplanen.

Datenverkehr

Der zweite Kostenfaktor ist der Datenverkehr (Egress). Man zahlt für die ausgehenden HTTP-Requests von der App Engine Umgebung. Das sind z.B. Anfragen, die an den Google Analytics-Server geschickt werden. Aber auch die Auslieferung von Dateien von der App Engine aus, kann den Egress und somit die Kosten erhöhen. Dazu zählt bspw. die Auslieferung des gtm.js-Skripts über die eigene Domain. In der Regel sollte der Datenverkehr keine allzu hohen Kosten verursachen. In der flexiblen App Engine Umgebung wird der ausgehende Netzwerktraffic auf Basis des ausgehenden Traffics von Compute Engine abgerechnet. Hierbei zahlt man für die ersten TB 0,12 Dollar pro GB.

Logging

Der dritte Kostenfaktor kann sehr teuer werden. Standardmäßig wird jeder Request geloggt, was bei viel Traffic hohe Kosten verursachen kann. Zwar sind die ersten 50 GiB frei, aber bei trafficstarken Websites kann das schnell ausgeschöpft werden. Die gute Nachricht ist jedoch, dass sich das Logging komplett oder zu Teilen abschalten lässt. Wie das geht, erfährst du in meinem Beitrag “App Engine Logs deaktivieren”.